Wappen Blankenheimerdorf
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28.01.2012




 

Foto Hejo Mies 2010

Herzlich willkommen in Blankenheimerdorf

Kaaf 
Allgemein gebräuchlicher Ausdruck für die Spreu, den Abfall beim Getreidedreschen. Kaaf ist eigentlich kein echtes Mundartwort, es ist vielmehr vom hochdeutschen „Kaff“ abgeleitet, was ebenfalls Spreu bedeutet (Lingen 1978, Band 17). In der Vulkaneifel sagt man „Koof“ und bei unseren holländischen Nachbarn heißt es „Kaf.“ Ohm Mattes, mein Onkel, hat zeitlebens auf dem Kaafsack geschlafen. Das war ein bettgroßes, mit Kaaf gefülltes Kissen, das die Matratze ersetzte und Zeech genannt wurde. Als Unterbett war der frische Kaafsack weich und warm, mit der Zeit wurde er aber knubbelich und mußte neu gefüllt werden. Die Matratze von heute hält unterdessen auch nicht ewig.

Kaffeekauch  
Den Kaffeekauch (Kaffeekoch) traf man früher in jeder größeren Arbeitsgemeinschaft an, beispielsweise in der „Rotte“ bei der Bundesbahn. Die Leute arbeiteten weitab von Ansiedlungen auf der freien Strecke und führten ihre Verpflegung in der Mitt (Kochgeschirr, Essenbehälter) und in der Möüt (Feldflasche, Metallflasche) mit sich. Längst nicht jeder besaß eine Thermosflasche. Der Kaffeekauch war eigens dafür abgestellt, zum Frühstück für heißen Kaffee zu sorgen und zur Mittagspause die Essentöpfe pünktlich und möndchesmooß (mundgerecht) aufgewärmt zu präsentieren. Zum Handwerkszeug des Kaffeekochs gehörte eine große flache Blechwanne, die mit Wasser gefüllt und über dem Feuer erhitzt wurde. Im heißen Wasser wurden die Mitten und Kaffeeflaschen aufgewärmt. Der Kaffeekauch war ein wichtiger Mann in der Gruppe. Er hatte für das leibliche Wohl seiner Kameraden zu sorgen und wehe ihm, wenn ihm einmal etwas danebenging.

Kalekbrööt
Als es noch keine Dispersionsfarben und erst recht keine speziellen Fassadenfarben gab, war Kalekbrööt (Kalkbrühe) d a s Mittel besonders für den Außenanstrich des Eifelhauses. Einfacher Löschkalk wurde mit Wasser vermischt, - fertig war die Kalekbrööt. Weiß wurde sie gebraucht, um dr Jewwel ze käleke (den Giebel zu kalken), ein Schuss Oker (Ocker-Farbpulver) oder Umbra wurde beigemischt, wenn et Huus (Eingangsbereich des Eifelhauses = die Küche) zur Kirmes neuen Glanz erhielt. Kalekbrööt war wenig dauerhaft, sandete nach dem Abtrocknen und ließ sich relativ leicht vom Untergrund abreiben. Zur Erhöhung der Haltbarkeit kam ein kräftiger Guss Magermilch in die Brühe, ein offenes Geheimnis war auch die Zugabe einer geringen Menge Urin, so seltsam das auch scheinen mag. Mein Onkel Stoffel (Christoph) aus Esch in der Verbandsgemeinde Obere Kyll war Anstreicher von Beruf, für ihn war das ungewöhnliche Farbmischverfahren eine Alltäglichkeit.

Kamasche
Wenn der Eifelbauer wintertags en dr Bösch (in den Wald = zum Holzfällen) ging, trug er in der Regel kräftige Ledergamaschen als Beinschutz sowohl gegen die Kälte als auch gegen das oft sperrige Unterholz und Geäst. Bei Rodungsarbeiten waren de Kamasche nützlich wegen der dornigen Brombeerranken, und Hausschlachter Theodor Baales aus Blankenheimerdorf trug die lederne Wadenbekleidung häufig bei seiner Arbeit: Schutz vor Sengfeuer und heißem Brühwasser. Die massiv-ledernen „Beinlinge“ reichten bis über die Schuhe herab und umschlossen den Unterschenkel bis unters Knie. Der Lederschutz wurde um die Waden gelegt und über dem Fußgelenk durch eine Steckvorrichtung geschlossen, der Schaft wurde am oberen Ende durch einen schmalen Riemen oder durch einen Hakenverschluss gebunden. Die Kamasche wurden über dicken Strümpfen getragen oder einfach über die Hose geschnallt. Im Krieg, wenn der Schandarm (Polizist) wie ein Blitz aus heiterem Himmel über das Bauernhaus herfiel und „Inspektion“ hielt, trug er wadenstramme braune Ledergamaschen. Vor dem Schandarm „hatten die Leute Kamasche“ und das bedeutete, dass sie ihn fürchteten. Der Ausdruck Kamasche ist auf das französische Wort gamache zurückzuführen.

Kamer
Neben der Stov (gute Stube, Wohnzimmer) und nur von dort aus zugänglich, gab es im Eifelhaus in aller Regel die „Kamer“ (Kammer), ein kleines Nebenzimmer, das Schlafgemach der Eltern oder des Hausherrn. Bei uns daheim schlief Ohm Mattes in diesem kleinen Raum, der neben Bett und Näächskommödche gerade mal einen Kleiderschrank und einen Waschtisch aufnehmen konnte. „De Kamer“ war die allgemeine Bezeichnung, die auch in Holland üblich ist und dort offiziell für „Zimmer, Stube“ angewandt wird. Über der Kamer lag bei uns daheim im Obergeschoß ein gleich großer Raum, Kämerche (Kämmerchen) genannt, das bei den Niederländern “Kamertje“ heißt. Das Kämerche war vom Jang (wörtlich = Gang) aus erreichbar, dem breiten, flurartigen Treppenabsatz. Das Kämerche diente mehr oder weniger als Gästezimmer, wenn Tant Marie aus Köln auf Besuch kam. Hier stand anstelle des Kleiderschranks eine schwere eisenbeschlagene Truhe aus Eichenholz, de Kess (die Kiste) genannt.

Kamerpott
Dieser „Kammertopf“ erscheint uns heutzutage als ein fieses (hässliches) und unhygienisches Gerät. Ein solches war es auch. Der in der Regel weiß emaillierte Topf ist gottlob völlig aus der Mode gekommen, wenn man einmal von der artverwandten Bettpfanne im Krankenhaus absieht. Als aber die „Entsorgung“ noch über das „Herzhäuschen“ hinter dem Haus erfolgte, war der Kamerpott unter dem Bett oder im Nachtkommödchen geradezu unentbehrlich. Wer dringend aus dem warmen Bett musste, der wusste dieses Nachtgeschirr sehr wohl zu schätzen, ersparte es ihm doch den Gang durch Schnee und Kälte zum Abtrett, durch dessen breite Bretterritzen der Winterwind pfiff. Es gab eine Menge verschiedenerartiger Bezeichnungen für den Kamerpott, Näächsjeschier (Nachtgeschirr) beispielsweise, „Mitternachtsvase,“ etwas hinterhältig Brölldöppe (Brülltopf) oder einfach nur Pott. Und selbstverständlich auch die unvermeidlichen Bezeichnungen aus der Gossensprache, die hier aber unerwähnt bleiben sollen. Eine erfreuliche Erscheinung ist dagegen das Kindertöpfchen: Baby auf seinem „Thrönchen,“ – das Foto fehlt auch heute noch in keinem Familienalbum.

Kanegg
Die Kanegg, regional auch „Knegg“ oder „Knigg“ genannt, war die massive Handbremse am Heck des eisenbereiften Ackerwagens. Bei schweren Fahrzeugen, etwa beim Langholzwagen, gab es gelegentlich auch an den Vorderrädern eine Kanegg. Die eigentliche Kanegg war die eiserne Handkurbel, die über eine Drehspindel und entsprechendes Hebelwerk die beiden hölzernen Bremsblöcke gegen die Eisenreifen der Räder drückte. Wenn dabei Steinchen zwischen Block und Reifen gerieten und zermahlen wurden, entstand ein nervtötendes Knirschen und Kreischen. Der „Bremser“ an der Kanegg, etwa beim beladenen Heuwagen, musste viel Fingerspitzengefühl besitzen. Bergab musste so gebremst werden, dass der Wagen gerade noch rollte und die Zugtiere nur lenken mussten. Wenn bergauf die Zugtiere einmal puëse (pausieren, verschnaufen) sollten, musste auf Zuruf des Fuhrmanns blitzschnell so stark zojedräht (zugedreht = Bremse angezogen) werden, dass der Wagen zum Stehen kam, ohne auch nur eine Handbreit zurückzurollen. Beim erneuten Anfahren musste ebenso rasch opjedräht (Bremse gelöst) werden.

Kasseschopp
Ein typisches Blankenheimerdorfer Wort, übersetzt „Kassenschuppen“. Es bezeichnete die große Halle im Ortsteil Zollstock, in der die Dreschanlage der Raiffeisenkasse untergebracht war. Die Genossenschaftsbank stellte damals in vielen Gemeinden landwirtschaftliche Geräte - Pflug, Kultivator, Egge, Ackerwalze - zur Verfügung, die gegen eine geringe Gebühr ausgeliehen werden konnten. Ebenso unterhielt die „Raika“ Dreschanlagen wie den Kasseschopp in Blankenheimerdorf. In einem kleinen Nebenbau stand hier auch ein „Trieur“ (Reinigungsmaschine für Saatgut) zur Verfügung. Im Ähr (Erntemonat, August) war am Dreischkaaste (Dreschkasten) täglich Hochbetrieb bis spät in die Nacht. Der Mähdrescher hat längst den Dreschkasten verdrängt, der Kasseschopp wird heute privat genutzt.

Klenkemöll
Örtlich auch Klinkemöll, eine Sammelbezeichnung für Molche, Lurche, Unken und Salamander. Bei uns daheim war mit „Klenkemöll“ besonders der Feuersalamander gemeint. Das glänzend schwarze Tier mit den leuchtenden gelben Flecken war uns Kindern unheimlich, zumal es angeblich auch giftig war. Das Gift verursachte allerdings bei Berührung nur ein leichtes Hautbrennen, wir registrierten es kaum. Unweit vom Haus besaßen wir „om Lohr“ (Flurname) einen Acker, auf dem wir unter Steinen des Öfteren Feuersalamander fanden. Der Ausdruck Klenkemöll ließe sich eventuell mit „Klingmolch“ übersetzen, wobei „Klenke“ auf das „Läuten“ (Klingeln) der Geburtshelferkröte zurückzuführen und „Möll“ von „Molch“ abzuleiten wäre.

Klobbe (weiches o)
Mit gut bürgerlichem Namen hieß er Johann Friederichs, im Dörf und darüber hinaus in der halben Eifel, war er unterdessen weit eher als „Klobbe“ ein Begriff, so genannt in Anlehnung an den dörflichen Namen seines Elternhauses. „Klobbe Johann“ war lange Jahre Geschäftsführer des ortsansässigen Getränkevertriebs Heinrich Handwerk und als Geschäftspartner bei den Freunden eines gepflegten Bierchens in nah und fern ein Begriff. Viele Jahre lang leitete er auch die heimischen Karnevalssitzungen. Er war ein aktiver Freund und Förderer der Ortsvereine, die ihm eine Menge zu verdanken haben. Sein Bruder Peter wurde wegen seiner frappanten Ähnlichkeit mit einem früheren Zentrumspolitiker Brüning genannt. Johann „Klobbe“ Friederichs starb 80-jährig am 17. Juni 2001, es war der Festsonntag anlässlich der 90-Jahr-Feier der Dörfer Feuerwehr. Sein Tod war ein Schock fürs Dorf. Tschüss Klobbe.

Klopper
Klopper bedeutet eigentlich „Klopfer,“ in Blankenheimerdorf bezeichnet man unterdessen damit das Klappergerät der Kinder und Messdiener, mit dem sie an den Kartagen in der Osterwoche durchs Dorf ziehen. An diesen Tagen nämlich sind die Kirchenglocken „nach Rom geflogen,“ ihr Morgen-, Mittag- und Abendläuten wird durch das Klappern ersetzt. Mancherorts heißt dieser Umzug Kläppere, Klappere oder Kleppere, in Blankenheimerdorf bestand man früher unbedingt auf „Kloppere“ und das Gerät hierfür war die Klopper. Als ich seinerzeit in einem Aufsatz „die Klapper“ erwähnte, erntete ich den bitterbösen Protest einer Seniorin. Die Klopper ersetzte an den Kartagen auch die Altarschelle beim Gottesdienst. Die zünftige Klopper wurde total aus Holz gefertigt, nicht ein Gramm Metall war an dem Gerät, in Vaters Schreinerwerkstatt habe ich seinerzeit eine Menge dieser Krachmächer (Krachmacher) basteln müssen. Ein zehnjähriger Junge aus ärmlichen Verhältnissen bezahlte seine neue Klopper mit einem Ei, weil mir doch kee Jeld han. Das Nahrungsmittel Ei war damals noch geschätzt, niemand benutze es als Wurfgeschoss gegen Politikerköpfe, und Dioxingift suchte man vergebens darin.

Kluëch
Gesprochen wird das Wort „Klu-e-ch,“ wobei das ch nicht als Rachenlaut, vielmehr wie in „weich“ zur Anwendung kommt. Die mundartliche Kluëch war die hochdeutsche Feuerzange, die es in verschiedenen Größen gab, je nach ihrem Anwendungsbereich. Heute gehört das Gerät zum modernen Kaminbesteck, früher war es im Haushalt unentbehrlich, unter anderem holte man mit der Kluëch den rotglühenden Eisenbolzen aus dem Herdfeuer, mit dem das Büjeliese (Bügeleisen) beheizt wurde. Zum besseren Greifen waren die beiden Zangenspitzen als talergroße Platten ausgeschmiedet. Die wohl größte Kluëch war ungefähr einen Meter lang, sie wurde beim Backen zum Verteilen von Jlohn (Glut) und Backschegger (Backscheite, armlange Holzstücke) im Backofen gebraucht, musste also möglichst lange Greifzangen haben. Was mit der Kluëch zu berühren war, hielt man sich naturgemäß vom Körper fern. Daraus entstand ein Eifeler Wort als Ausdruck der Abscheu oder der Vorsicht: Dat dät ech mot dr Kluëch net aanpacke (das würde ich nicht mal mit der Feuerzange anfassen).

Knauch
„Mir dohn all Knauche wieh“ (Mir tun alle Knochen weh) kuump (jammerte, von küüme = jammern, klagen) Pitterjuësep beim Jrompere üßdohn (Kartoffeln aushacken) und stützte sich auf den Kaasch (zweizinkige Hacke). Ohm Mattes hatte sich beim Holzfällen de Knauche jeschend (die Hände verletzt, geschunden) und Tant Bärb (Barbara) konnte sich schlecht bücken, weil sie Jiëch en de Knauche (Gicht in den Knochen) hatte. Ein kleiner Knochen war und ist ein Knäuchelche, beispielsweise et Stätzknäuchelche (das Steißbein). Wir Pänz mussten daheim auf dem Trittstein vor der Haustür Knauche kloppe (klopfen, zerkleinern), als Hühnerfutter. Die Kipcher (Hühner, holländisch: Kip = Huhn) rissen uns die Bröckchen geradezu aus der Kinderhand. Im Eifeler Dialekt ist der Knochen unabdingbar weiblichen Geschlechts: Die Knauch, die Kirmesknauch zum Beispiel. (der) Knauch ist gegen jede Eifeler Dialektform, wird aber hier und da angewandt.

Knidd
Das Wort ist heute nicht mehr im Sprachgebrauch, selbst viele Senioren wissen damit nichts anzufangen. Vor 60 Jahren drückte mir Vater ein paar Groschen in die Hand: Jank aan Thomens zwei Pond Knidd koufe, und das war für mich der Auftrag, im Geschäft Thomé ein Kilo gemahlene Kreide zu erstehen. Bei Thomens Tünn (Anton Thomé) kaufte man alles, was das Maler- und Anstreicherherz begehrte. Neben Tapeten und Rauhfaser, neben Jebönnfärv (Fußbodenfarbe) und Fensterlack, gab es Lengollich (Leinöl), Terpentin und Sekratif (Sikkativ, Trockenfirnis), und nicht zuletzt auch öl- und wasserlösliche Pulverfarben vieler Schattierungen. Darunter war auch Knidd, weißes Kreidepulver, aus dem Vater unter Zugabe von Leinöl, Terpentin und Lack Fensterfarbe herstellte. Das war billiger als fertige Farbe zu kaufen. Die Eifeler Fenster von damals waren standardmäßig sämtlich weiß gestrichen. „Knidd“ war auch beim Kaufmann das normale Wort für die Kreide. Ich habe nie verstanden, warum es ausgerechnet Knidd hieß und nicht etwa „Kridd,“ was doch dem richtigen Namen weit eher entsprochen hätte. Aus Knidd und Leinöl wurde übrigens bei uns auch Fensterkitt geknetet, eine ziemlich matschige Angelegenheit. Immerhin roch das Leinöl sehr viel angenehmer als Fensterlack oder Jebönnfärv, die ich heute noch „nicht riechen kann.“

Knödde
Ein Knödde ist schlicht und einfach ein Knoten, die Wortverwandtschaft ist unverkennbar. Der Mundartausdruck hat mehrfache Bedeutung. So ist beispielsweise ein kleingewachsener Mensch ein Knöddche (Knötchen) und der Suffknödde (Saufknoten) ist ein Eifeler Wort für den Adamsapfel. Beim Holzhacken mühte sich Hahnebrochs Schäng mit einem besonders astknotigen Haustöck (Hackstück) ab und knirschte : „On wenn et basch (Kraftausdruck), dech fraggech (zäh) Loder krejen ech klejn, du kanns Knödde han esuvill de wells.“ Ein Knödde em Sackdooch (im Taschentuch) war und ist eine gebräuchliche Gedächtnisstütze und der Kinderschuh ließ sich nicht vom Fuß bringen, weil der Schohreeme (Schnürsenkel) sich verknöddelt hatte. Einen dicken oder massiven Knoten nannte man auch „Knodde.“

knommele (weiches o)
Verwirren, durcheinander bringen, Unordnung stiften, basteln, zustande bringen, tüfteln, – alles das und noch mehr besagte das Mundartwort „knommele“. Da war beispielsweise der Schnürsenkel am Schuh „verknommelt“ und ließ sich nicht aufziehen. Nachbars Köbes war „ene richtije Knommelspitter“, der selten einen Handwerker brauchte, weil er „sech alles selewer zesameknommelt“ (selber bastelt). Am Reichel (Rechen) mussten abgebrochene Zähne erneuert werden und das war „en lästich Knommelsärbed“ (lästige Fummelei). Wer unordentlich gekleidet war, der sah „knommelich“ aus. Und weil Drinche beim Kirmesball zweimal den Mattes bei der Damenwahl zum Tanz holte, tuschelte man: „Die zwei han bestemp e Knömmelche“.

Krall 
Ein Wort mit mehrfacher Bedeutung. In erster Linie bezeichnet es die Tierkralle, nach deren Form auch die „Teufelskralle“ benannt ist. Diese Blume hieß bei uns Düwelskrall. Weniger bekannt ist die Krall als Schmuckgegenstand. „Du häß jo en nöü Krall aan“, bestaunte Lieschen ihre Schulfreundin und war ein wenig neidisch, weil ihre eigene Krall nur aus bunten Glasperlen bestand. Es gab damals Halsketten aus Korallenästen, dem so genannten „Korallenskelett“, die wegen ihrer ungewöhnlichen Form und ihrer kräftigen roten Farbe bei den Mädchen sehr beliebt waren. Eine solche Kette nannte man Krall, wobei offensichtlich die Koralle über „Korall“ zur „Krall“ verstümmelt wurde. Vielleicht auch erinnerten die bizarren Korallenäste ein wenig an die Tierkrallen. Die Bezeichnung Krall übertrug sich in der Umgangssprache auf Halsketten jeglicher Art.

Kuttekopp
Mundartwort für die Kaulquappe (Froschlarve). Zu meiner Kinderzeit gab es in jedem flachen und ruhigen Gewässer im Frühjahr Kutteköpp in Massen. Wir Pänz fingen mühsam die wibbeligen (unruhigen, beweglichen) Tierchen mit der Hand ein und sperrten sie in ein Einmachglas mit Wasser, - wo sie nach kurzer Zeit verhungerten, weil ihnen die „Babynahrung“ fehlte: Froschlaich. Unser damaliger Zeitvertreib wäre heute geradezu eine Freveltat gegen den Naturschutz. In der Südeifel heißt die Kaulquappe „Koutsekopp“.




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