Wappen Blankenheimerdorf
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28.01.2012




 

Foto Hejo Mies 2010

Herzlich willkommen in Blankenheimerdorf

Hääp
Die Hääp war und ist ein Handbeil mit einer gut 20 Zentimeter langen und etwa acht Zentimeter breiten Klinge, – die verkleinerte Ausgabe eines Fleischerbeils. Im Werkzeugkatalog wird das Gerät als „Heppe“ angeboten. Im Eifeler Alltag fand die Hääp vielfache Anwendung, sie eignete sich unter anderem bestens fürs Zurechthacken von Buchenästen zu Schanzen (Reisigbündel) für den Backofen. Auch zum Verkürzen von Roggenstroh als Stallstreu war die flache Klinge vorteilhaft, ebenso zum Anspitzen der Äezerieser (Erbsenreiser). Und wenn ein Huhn oder sonstiges Federvieh für den Kochtopf geschlachtet werden sollte, wurde aus der Hääp sogar ein Henkerbeil.


Hahnebrochs Schäng
Er hieß mit richtigem Namen Johann Reetz, war Allroundman und ein Dorforiginal und wohnte mit seiner Familie zuletzt in der aal Scholl (alte Schule) gegenüber dem Hotel Friesen. Sein Elternhaus stand an der Stelle des heutigen Kaufhauses Bell, der ortsübliche Name war „aan Hahnebrochs.“ Schäng war der letzte Feldhüter von Blankenheimerdorf (bis zur kommunalen Neuordnung 1969). Viele Jahre lang stellte er in aller Herrgottsfrühe im Dorf die Tageszeitung zu, wenn ich um 4,30 Uhr morgens zum Frühdienst fuhr, war er schon unterwegs und reichte mir die Zeitung durchs Autofenster. Bis zur Schließung der örtlichen Müllhalden Mitte der 1970er Jahre, beaufsichtigte Schäng dort das Abladen und machte 1972 als „Der Mann im Schrank“ von sich reden: Auf der Blankenheimer „Wallbach-Deponie“ verkroch er sich bei Regenwetter in einen alten Schrank, bis ihm die Gemeinde eine ordentliche Behausung beschaffte. Zu seiner Alltagsausstattung gehörten Gummistiefel und Flätschkapp (Baskenmütze), je nach Witterung auch eine warme Strickmütze. Selten sah man ihn ohne diese Kleidungsstücke. Hahnebrochs Schäng starb am 23.10.1977 im Alter von 72 Jahren.

Hällef
Verschiedentlich auch „Hellef,“ verwandt mit dem holländischen „helft.“ Wieder ein Eifeler Wort mit doppelter Bedeutung. „Die Hällef“ ist schlicht und einfach die Hälfte: „De Hällef van fönnef os zweienhallef“ (Die Hälfe von fünf ist zweieinhalb). Die Mehrzahl ist „Hälefte“ (holländisch „helften“): „Die Schoklad (Schokolade) wiëd en zwei Hällefte opjedejlt“ Der Eifeler kannte unterdessen auch „dat Hällef“ und das hatte mit einer Hälfte absolut nichts gemeinsam. Dieses „neutrale“ Hällef war ein Werkzeugstiel, vornehmlich der Axtstiel, das Axenhällef. Stiele fertigte man früher selber an oder ließ sie beim Dorfschreiner herstellen. Ich selber habe in Vaters Werkstatt jede Menge „Axenhällever“ fertigen müssen. An Hand einer Schablone (die gibt es heute noch) wurde der Rohling von Hand mit der „Schweifsäge“ (überdimensionale Laubsäge) aus einer Eschenholzbohle heraus gesägt und mit Schabhobel und Raspel bearbeitet. Axenhällever herstellen war eine mühsame und wenig einträgliche Arbeit, deshalb musste ich mich frühzeitig damit befassen.

hallije
Wer außer Atem geraten ist und keuchend nach Luft ringt, der ist „am hallije.“ Die Wortbildung hängt möglicherweise mit „inhalieren“ zusammen. Ein Begriff mit ähnlicher Bedeutung ist jappe, was soviel wie „nach Luft schnappen“ bedeutet. Während jappe mehr oder weniger einen Zustand beschreibt – „Et os esu hejß dat de Kroohe jappe“ (Es ist so heiß, dass die Krähen nach Luft schnappen) – ist hallije meistens das Resultat einer schweren Anstrengung. Beim Baumfällen musste häufig ein „Hänger“ (am Fallen gehinderter Baum) mit Hebeln vom Stock gehoben und zu Boden gebracht werden. Das war Schwerarbeit und die Böschmänn (Waldarbeiter) gerieten „en et Hallije“ (Keuchen). Beim Hundertmeterlauf geraten die Athleten außer Atem, sie sind „am hallije.“ Der Hund, der ununterbrochen den Ball apportiert, ist nach kurzer Zeit ebenfalls „am hallije“ (hecheln). Beim Heimtrieb von der Weide war die Kuh ausgerissen, Hermännche fing sie mühsam wieder ein und kam „all Hallijens“ (außer Atem) zu Hause an.

Hängel

„Die Jack jehüët aan et Mantelbrett, wofür mejnste dat do ene Hängel draan wär“! Wörtlich übersetzt hieß diese Mahnung: „Die Jacke gehört an die Garderobe, wofür meinst du, daß da ein Aufhänger dran wäre“! Mit „Hängel“ bezeichnete man den Aufhänger an Kleidungsstücken oder sonstigen Textilien. Das Handtuch beispielsweise besaß einen Hängel, der Waschlappen, das Spültuch, der Topflappen. Der Hängel, ein schmaler Tuchstreifen, war aufgenäht, konnte leicht abreißen und Jött (Patin, Tante) wetterte: „Dä Hängel oß affjerosse, kannste net oppasse“! Der Ausdruck Hängel ist auch heute noch regional gebräuchlich. Der Hängel ist nicht identisch mit dem Henkel etwa an Krug oder Tasse, den nämlich nannte man in Blankenheimerdorf de Henk.


Harjeschier
Das Dengelwerkzeug des Sensenmähers, bestehend aus dem Harstock (Dengeleisen) und einem geeigneten Hammer mit kurzem Stiel, der ein „gefühlvolles“ Sänselkloppe (Dengeln) ermöglichte. Das nämlich war oberste Voraussetzung für eine hauchdünne „Bahn“ an der Sensenschneide. Die perfekt gedengelte Schneide ließ sich mit dem Daumennagel wölben, das war ein Kriterium für gute Arbeit und scharfes Werkzeug. Der Dengelhammer war das Heiligtum des Schnitters, er durfte für keine andere Arbeit eingesetzt werden, um Beschädigungen der „Bahn“ (Hammerboden) zu vermeiden. Der Mäher führte das Harjeschier bei der Arbeit mit sich, um im Bedarfsfall eine Schadstelle an der Sensenschneide rasch ausdengeln zu können. „Haren“ ist das holländische Wort für „Dengeln, schärfen.“ Ein Harjeschier findet man heute bestenfalls noch im Museum, wie auch die Sense, zu der es gehört.

Hasebruët
Hasenbrot, ein verbreitetes Wort für Butterbrote, die am Arbeitsplatz nicht verzehrt und wieder mit heim gebracht wurden. Sie waren naturgemäß ausgetrocknet und hart, heute würde man sie samt Belag in die Biotonne tun. Zu unserer Kinderzeit war Hasebruët beliebt, hatte es doch „dr Has“ dem Vater oder Onkel auf der Arbeitsstelle als Leckerbissen für uns Kinder mitgegeben. Eine andere Wortdeutung ging davon aus, daß man mit hartem Brot die Hasen (Kaninchen) füttert. Diese Erklärung war aber für uns Pänz kein Anreiz zum Verzehr der trockenen Schnitten, kam also nicht zur Anwendung. Bei uns wurde kein Nahrungsmittel weggeworfen oder „entsorgt“, als Tierfutter war es in jedem Fall verwendbar. Hasebruët oder Haseklie (Klee) hieß bei uns daheim auch der Sauerklee, der in der schattenreichen Hardt flächenweise gedieh und dessen sauer schmeckende Blättchen wir wie den Sauerampfer roh verzehrten. Den Hasenklee gibt es tatsächlich, der Sauerklee gehört zu dieser Gattung.


Hawerjeschier

Eine spezielle Sense für die Getreideernte. Als „Hafergeschirr“ war das Gerät im gesamten Rheinland bekannt, es wurde regional auch „Sicht“ oder Reff genannt. Das Hawerjeschier besaß über und hinter dem Sensenblatt eine Art Auffangkorb für die geschnittenen Halme, die dadurch ohne umzufallen aufrecht gegen das noch stehende Getreide oder auch auf den Boden abgelegt werden konnten. Es gab zwei Bauarten: Das „Zinkenreff“ mit langen gebogenen Holzzähnen über der Sense und einem gitterartigen Auffanggestell, und das „Bogenreff“ mit einem tuchbespannten Auffang, der über das halbe Sensenblatt hinweg reichte. Für das Hawerjeschier war ein spezieller Wurf (Sensenstiel) erforderlich, örtlich auch „Worf“ genannt, auf dem das Reff befestigt wurde. Wurf und Reff wurden beim Stellmacher angefertigt oder in speziellen Werkstätten für landwirtschaftliche Geräte bestellt. Unser Hawerjeschier daheim war ein Zinkenreff ohne Tuchbespannung.


Heckebock
 (weiches o)
Wörtlich „Heckenbock“, - eine sehr treffende Bezeichnung für die Zecke. Die bekannteste Zecke nämlich ist der „Holzbock“. Wenn bei uns Pänz in der Kinderzeit irgendwo am Körper ein schwarzer Punkt erschien und jämmerlich juckte, war es mit Sicherheit ein Heckebock, den Mam „abpflückte“ und die Bißstelle mit ein wenig ungesalzenem Schweineschmalz bestrich. Der nahe Wald war unser Tummelplatz und wir fingen uns alle naselang einen Heckebock ein, - krank geworden ist nie einer dadurch. Offensichtlich war die Zecke unserer Kinderzeit weniger jeftich (giftig, aggressiv) als heute.


Heere Brand
Bei den älteren Einwohnern von Blankenheimerdorf ist der heutige Standort der Bäckerei Bell in der Ortsmitte noch als „Heere Brand“ bekannt. Am 28. Juni 1932 zerstörte ein Brand an dieser Stelle das Anwesen von Josef Hoffmann, die zehnköpfige Familie wurde obdachlos. Der ortsübliche Hausname war „Heere“, die Brandstätte an der Einmündung der Straße „Kippelberg“ in die „Nürburgstraße“ erhielt die Bezeichnung „Heere Brand“. Heere Juësep (Josef) baute am Ortsausgang ein neues Haus, das noch im gleichen Jahr bezogen werden konnte. Trotz der dichten Bebauung konnte damals die örtliche Feuerwehr unter Manns Pitter (Peter Schlemmer) die angrenzenden Gebäude retten.

Hejnsch
Hejnsch ist das Eifeler Wort für den Buchweizen, die Herkunft geht vermutlich auf die Anspruchslosigkeit der Pflanze zurück, die selbst in der Heide noch gedeiht und regional auch „Heiden“ genannt wurde. Noch nach dem Krieg wurde bei uns in Nonnenbach auf bestimmten kargen Böden Buchweizen angebaut, das trug uns bei den Nachbarn in Blankenheim den Spitznamen Hejnschkoochemänn (Buchweizenkuchenmänner) ein. Manchmal kam Besuch aus dem „Flecken“ über die Hardt herüber und kündigte sich vom Waldrand her mit langgezogenem Ruf an: „Hejnschkooche, Hejnschkoochemänn.“ Dann stellte die Nonnenbacher Hausfrau die Eisenpfanne aufs Herdfeuer, um den Besuch traditionsgemäß mit frischen Buchweizen-Pfannkuchen begrüßen zu können. Fettig und heiß direkt aus der Pfanne waren die optisch ein wenig unscheinbaren Köjelcher (Minikuchen) ein echter Leckerbissen.

Heudreßer (weiches e)
Ein ziemlich seltsames Wort, die Übersetzung müsste „Heuscheißer“ lauten, ein Begriff, mit dem wenig anzufangen ist. Noch vor 50 Jahren war unterdessen Heudreßer ein gängiges Mundartwort, dem ein bitterer Beigeschmack anhaftete. Wenn nämlich die Erntemannschaft beim Heueinfahren von einem plötzlichen Regenguss überrascht wurde, so war das ein unerwünschter „Heudreßer,“ der den bravsten Bauersmann zu unchristlichem Fluchen verleitete. Wenn der Guss nicht übermäßig stark war, konnte man die obere Schicht der Wagenladung daheim auf der Scheunentenne trocknen lassen, bevor sie auf den Heustall (Heuboden) kam. Im schlimmsten Fall aber mußte die durchnässte Fuhre auf der Wiese wieder abgeladen werden. In einem solchen Fall ging man dem Betroffenen am besten aus dem Weg.

Heuhooke (hartes o)
Der „Heuhaken“ war früher ein unentbehrliches Gerät in jedem Bauernhaus und wurde beim täglichen Heu roppe (rupfen) gebraucht: Entnahme der Tagesration aus dem Heuvorrat. Beim Abladen im Sommer wurde das sperrige Heu jedämmelt (durch Darüberlaufen niedergetreten). Daraus ergab sich nach längerer Lagerung ein ziemlich fester Stapel, aus dem der Tagesbedarf fürs Vieh herausgerupft werden mußte. Das Rupfen diente der Auflockerung und „Lüftung“ des Futters. Der Heuhooke war ein armlanges spitzes Eisen mit einem starken Widerhaken und einem massiven Holzgriff, manchmal war auch der Eisenstab am hinteren Ende zu einem Griff gebogen. Heu rupfen war eine langwierige und allgemein unbeliebte Arbeit. Weil der Haken immer nur kleine Mengen aus dem Heuberg heraus „pflückte,“ sprach man oft auch von Heu plöcke (pflücken), beispielsweise Ohm Mattes, wenn er mich beauftragte: Maach dech op der Heustall on plöck et Heu für denoovend.

Heulauch
Das „Heuloch“ gehörte zum Heustall wie der Rauch zum Feuer. Es gab zwei Arten von Heulöchern mit unterschiedlicher Funktion: Eins zum Befüllen, das andere zum Leeren des Heubodens. Die Tenne der Eifeler Scheune war meistens so eng, dass gerade mal ein beladener Heu- oder Getreidewagen hinein passte, das Abladen war schwierig. Deshalb gab es oft in der Außenwand der Scheune eine mit einem Holzladen verschließbare Öffnung, durch die bequem das Heu von außen auf den Heuboden gegabelt werden konnte. Die zweite Art Heulauch war eine Luke im Heustallboden, durch die der tägliche Futterbedarf in den darunter liegenden Foderjang („Futtergang," Raum zum Beschicken der Krippen) befördert wurde. Es gab eine dritte Art von Heuloch, die aber „aus der Art geschlagen“ war: Et jeckich Heulauch. So nannte man einen Zeitgenossen, der lauter dummes Zeug im Kopf hatte und die Mitmenschen gern veräppelte.

Hohnerlauch
Ins Hochdeutsche übersetzt: „Hühnerloch“, ein recht ungewöhnliches Wort, an dessen Anwendung sich nur noch wenige Senioren erinnern. Das Hohnerlauch war eine halbrunde Öffnung, etwa 30 Zentimeter hoch, in der Stalltür dicht über dem Boden. Es war der huhngerechte Durchschlupf für das Federvieh, das im Stall auf der Huet (Sitzstangen) seine Schlafstelle hatte. Die Stalltür war zweigeteilt, die obere Hälfte stand meistens zu Lüftungszwecken offen. Die Hühner hielten sich tagsüber in Peisch und Bongert (Wiesen vor und hinter dem Haus) im Freiland auf, durchs Hohnerlauch hatten sie jederzeit Zugang zu ihren Legeplätzen im Stall. Das Hühnertörchen war nachts durch ein nach oben verschiebbares Brett verschlossen, um Fuchs und Marder den Zugang zu versperren.


Heusprong
Wörtlich übersetzt „Heusprung,“ ein Begriff, mit dem heute kaum noch jemand etwas anzufangen weiß. Gemeint ist die Heuschrecke und speziell der bei uns verbreitete „Grashüpfer“ in seinen verschiedenen Arten. Früher hüpften beim Grasmähen ganze Scharen von Heuspröng vor der Sense auf oder flüchteten vor dem Rechen beim Heueinfahren, was ihnen wohl auch zu ihrem Namen verholfen hat. Seltener begegnete man bei uns dem „Großen Grünen Heupferd,“ das im Endstadium seiner Entwicklung einschließlich der Flügel sechs bis sieben Zentimeter groß wird und vor dem wir Kinder wegen seiner Größe ziemlichen Respekt hatten. Das ausgewachsene Große Heupferd ernährt sich von Insekten und jagt sogar die Larven des Kartoffelkäfers, es ist also ein sehr nützliches Geschöpf. Es gab eine braun-graue Sorte von Heuspröng, die zum Teil einen gebogenen spitzen „Stachel“ am Hinterleib trugen und die wir Pänz nicht zu berühren wagten. Wir wussten ja nicht, daß es sich nur um die „Legeröhre“ der weiblichen Tiere handelte.

Hielich
Früher auch „Hillich,“ bezeichnete allgemein den Ehestand oder das Verlöbnis. Konkret bedeutete aber „die Hielich“ die Verabschiedung der Braut aus dem dörflichen „Rosengarten“ (Mädchenkreis) oder des Bräutigams aus dem Jelooch (Junggesellenvereinigung). Gefeiert wurde im Brauthaus oder, je nach „Kassenlage“ des Paares, auch in der Dorfkneipe. Hielich feiern war den Junggesellen vorbehalten, einziges weibliches Wesen in der Runde war die Braut. Der Hielichabend war mehr oder weniger Ehrensache, sowohl für die Junggesellen als auch für das Brautpaar, man sah darin ein Barometer für die Beliebtheit der Brautleute im Dorf. Die Hielich in ihrer Urform gab es in Blankenheimerdorf noch bis in die 1970er Jahre. Dann entwickelte sich der Brauch immer mehr zum heute üblichen „Polterabend“ mit viel Aufwand und einem möglichst großen Scherbenhaufen, der hier als Barometer für eine gelungene Hielich gilt. Mit der Ur-Hielich hat dieses Spektakel unterdessen nur noch wenig gemeinsam.

Hoddel (weiches o)
Ausdruck für eine schlechte Leistung oder auch für den mühsamen Verlauf einer Arbeit: „Dat os äwwer noch ens ene Hoddel höck“ (Das ist heute mal wieder eine Plackerei). Das Ursprungswort ist Huddel und wird auch überwiegend an der Oberahr gesprochen, „Hoddel“ ist nur lokal gebräuchlich, unter anderem in Blankenheimerdorf. Im Raum Aachen hat Hoddel die Bedeutung von „Stofflappen, Fetzen, Lumpen,“ es gibt da ein allbekanntes Bierlied: „Et flooch en Fot (Hinterteil) et Daach erop, die wor met Hoddele ußjestopp…“ Wenn die Arbeit nicht fluppt (vorangeht, gelingt), so ist das „eine einzige Hoddelerej,“ und wenn ein Unternehmen Huddelskroom (Pfuscharbeit) liefert, gerät es leicht in den zweifelhaften Ruf einer Firma Huddel on Brassel. Dieser „Firmenname“ kann unterdessen sehr wohl auch das Gegenteil bedeuten. Da gibt es nämlich in Üllewe (Uedelhoven, Ortschaft in der Gemeinde Blankenheim) den recht aktiven Theaterverein „Huddel un Brassel“ und der ist alles andere als eine Huddelsfirma.

Holzbreefjer
Zur Zeit unserer Eltern wurde in Blankenheimerdorf das Brennholz aus dem Gemeindewald an die Abnehmer verlost. Rechtzeitig zuvor zog Scholle Pitter (Peter Reetz, der Gemeindediener) mit der großen Schelle durch die Straßen und verkündete, dass am nächsten Sonntag nach dem Hochamt in der Schule die „Holzbreefjer“ ausgegeben würden. Diese Holzbriefchen waren die Blanko-Abfuhrscheine mit dem Namen des Käufers, in die bei der Verlosung die gezogene Nummer des Holzstapels eingetragen wurde. Das Brennholz lag oft an unzugänglichen Stellen und musste erüßjeschlejf (herausgeschleppt = gerückt) werden, eine direkte Zuteilung hätte zu Unstimmigkeiten führen müssen. Indem nun aber die Losnummern aus dem Hut gezogen wurden, war jedem Käufer die gleiche Chance eingeräumt.


Huus
Allgemeiner Ausdruck für Haus, aber auch die Bezeichnung der Eifeler Küche. Im alten Bauernhaus gab es keinen Flur, von dem aus man das eigentliche Hausinnere erreichte. Durch die Haustür betrat man direkt die Küche, einen Raum des Hauses. Somit war man „im Haus“ und das gab wohl der Küche die Bezeichnung Huus. Der Boden im Huus bestand oft aus rohen Natursteinplatten, die Decke war nicht selten kohlschwarz vom Rauch des Backofens.

erop

zeröck







 

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