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Chreß (weiches e) Abkürzung für den Eigennamen Christian, wird gelegentlich auch heute noch verwendet. Es gab einen bei Tanzveranstaltungen häufig gespielten Rheinländer in Kölner Mundart : Saad hat ihr minge Mann nit jesinn, dä Zillekovens Chreß ? Dä hät sich durch de Kood jemaad, wejß kejner wo hä es ?
Chreßboum Der Christbaum. Nur der „geklaute“ (stibitzte) Christbaum sei ein guter Christbaum, lautete früher eine Faustregel bei der Beschaffung des Weihnachtsbaumes. Der Grund: Der Baum wurde erst an Heiligabend geklaut und war somit absolut frisch und dauerhaft. Das war auch erforderlich, der Eifeler Chreßboum (gesprochen: bo-um) nämlich mußte in jedem Fall wenigstens bis Köningdaach (Dreikönigstag, 06. Januar) halten, möglichst aber länger. Solange sich das Klauen auf Wildwuchs beschränkte, drückte der Förster meistens ein Auge zu. Wer aber in Fichtenkulturen beim Klauen erwischt wurde, bekam in der Regel ziemlichen Ärger.
Chreßlech Liehr Religionsunterricht, wörtlich „christliche Lehre.“ In den Kriegsjahren hielt der „Dörfer“ (Blankenheimerdorfer) Pastor und spätere Dechant Hermann Lux den Unterricht im Pfarrhaus ab. Ihm war ab 1936 der Zutritt zur Schule wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ untersagt. „Christenlehre“ hielt der Pastor auch oft in der Pfarrkirche.
Chreßmett „On wenn et Heujaffele schnejt, en de Chreßmett wiëd jejange“! Das heißt übersetzt: „Und wenn es Heugabeln schneit, in die Christmette wird gegangen“. Mit diesem Machtwort beendete Mam unseren Kinderprotest gegen den Gang zur Christmette im heftigen Schneegestöber. Der nächtliche Talep (Fußmarsch) über drei Kilometer nach Blankenheimerdorf zur Weihnachtsmette war für uns ganz einfach Pflicht, nach dem Wetter wurde da gar nicht lange gefragt. Insgeheim waren wir Pänz ja auch durchaus angetan vom mitternächtlichen Kirchenbesuch, bedeutete er doch mehr oder weniger ein nicht alltägliches Abenteuer. Außerdem ersetzte die Mette den sonst vorgeschriebenen Kirchgang am Weihnachtsmorgen, man konnte ein wenig länger im Bett bleiben. Am zweiten Feiertag hieß es aber wieder unerbittlich: „De Maiheck (Flurname) erop“ und das war bei uns eine Umschreibung für „Auf nach Blankenheimerdorf“.
Christin Mit diesem Wort bezeichnete der Eifeler nicht etwa eine fromme gottgläubige Frau, vielmehr war und ist es die übliche Form von „Christine“. Die Betonung liegt dabei auf „Chris“, das zweite i wird lang gesprochen, wie etwa in „Tina“. Das Wort wurde unterdessen nur bei älteren Frauen angewandt, die Mutter meines Schulkameraden Werner Schwarz beispielsweise wurde ortsüblich Hejneres Christin genannt. Bei Kindern und Jugendlichen war „Christel“ üblich, oft wurde diese Koseform auch lebenslang beibehalten. Daneben gab es noch die Abkürzungen „Stin, Stina, Steng“, die aber verhältnismäßig selten gebraucht wurden und einen etwas „rustikalen“ Beigeschmack besaßen. Den offiziellen Mädchennamen Christine oder gar Christina gab es in der Eifeler Umgangssprache so gut wie gar nicht.
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